Singer/ Songwriter
Drei Zigeuner fand ich einmal liegen an einer Weide,
als mein Fuhrwerk mit müder Qual schlich durch die sandige Heide.
Hielt der Eine für sich allein in dien Händen die Fiedel,
spielte, umglüht von Abendschein, für sich ein feuriges Liedel.
Hielt der Zweite die Pfeif' im Mund, blickte nach seinem Rauche,
froh, als ob er vom Erdenrund, nichts zum Glücke mehr brauche.
Und der Dritte behaglich schlief, und sein Cinmal am Baume hing,
über die Saiten der Windhauch lief, über sein Herz ein Traum ging.
An den Kleidern trugen die drei, Löcher und bunte Flicken,
aber sie boten trotzig frei, Spott den Erdengeschicken.
Dreifach haben sie mir gezeigt, wenn das Leben uns nachtet,
wie ma's verraucht, verschläft, vergeigt, und es dreimal verachtet.
Nach den Zigeunern lange noch schau'n muß't ich beim Weiterfahren,
nach den Gesichtern dunkelbraun, und den schwarzlockigen Haaren.
Musik: Th. Meyer-Steineg (1911)
Text: Nikolaus Lenau (1838)