Singer/ Songwriter
Raben in der Nacht
Mein Urgroßvater ist hier noch mitm Heuwagn rumgefahrn
Auf den Feldern links vom Deich stand immer unser Vieh
Und im alten Bauernhof sang Mutter ihre Melodie:
Und wir haben geglaubt, wir hätten Zeit genug.
Zeit wie das Jahr und wie der Wolkenflug
Wir sahen nicht die Raben in der Nacht
Wir sahen nicht die Raben in der Nacht.
Mein Vater war der Erste der hier mit dem Traktor fuhr
Doch auch erst nach dreißig Jahren, denn vorher war erstur
Die Angst vor all dem Neuen, stand ihm im Gesicht
Die Angst vor Radio Telefon und vor elektrisch Licht
Doch mit den neuen Dingen war das Leben angenehm
Und trotz der neuen Dinge blieben die Wiesen grünend stehn
Der Himmel blieb blau und der Fluss lief ungestört
Und manchen Abend ham wir noch die Nachtigall gehört
Eines Tages wuchsen Schornsteine jenseits vom Fluss
Und an kalten Regentagen sahen wir den ersten Russ
Doch alles war weit fort, zwei Stunden mit der Bahn,
das hat uns erst gestört, wenn wir in die Großstadt kam´n.
Als die ersten Felder fielen, Baugrund einer Industrie
Für Bayer Leverkusen oder sonst eine Chemie
Da war der Himmel grau, doch der Fluss lief ungestört
Mal ehrlich, da ham wir schon ein wenig Angst gespürt
Und heut wächst auf den Feldern links vom Deich
Ein Kernkraftwerk in den Himmel und in unser Reich
Die Angst um unser Vieh und um unsern Lebensraum
Hört nicht auf zu nagen an unserm Lebensbaum.
Und wenn wir jetzt gemeinsam auf die Strasse gehen
Wenn auch unsre Kraft nicht zum Erfolge reicht,
wir hörn nicht auf zu kämpfen, uns kriegt man nicht mehr weich.
Und wir haben geglaubt....
Akkorde: dm - C -a- F
T+M: Peter Braukmann