Singer/ Songwriter
Wenn die Mädchen nackt sind, sind die Leute still
Keiner kann sich regen, weil auch keiner will
Wenn die Mädchen nackt sind, fällt das Leben schwer
Gut und Böse gibt es dann bestimmt nicht mehr
Wenn die Leute still sind, sind die Mädchen nackt
Jede mit den Haaren säuberlich verpackt
Wenn die Mädchen nackt sind, freut sich jeder Mann
Weil er sie dann ganz genau betrachten kann
Augen kriegen Stiele, Gürtel werden knapp
Haare stehn zu Berge, Ohren springen ab
Zehen sind gekräuselt, Hände sind verschwitzt
Wenn die Mädchen nackt sind, ist die Welt gespitzt
Manche Leute werden probeweise blind
Andre schlagen Haken, wie ein Labyrinth
Greise husten Honig, einer niest Alaun
Und der Herr Minister färbt sich dunkelbraun
Wenn die Mädchen nackt sind
Nicht mehr so abstrakt sind
Biegsam und kompakt sind
Überall intakt sind
Bildet sich Champagnerdunst, gefolgt von einem Trommelwirbel
Der umkreist die Mädchen auf dem Rundgang durch den Saal!
Eine hat zwei Beine, eine einen Fleck
Eine einen Flaschenzug am Zwischendeck
Eine ist gestriegelt, eine ist gekämmt
Eine hat Salami in den Arsch geklemmt
Eine hat vier Brüste
Eine eine Zyste
Eine kann nur hüpfen, weil sie grad so dringend müsste
Eine liest die Bibel
Eine stinkt nach Zwiebel
Eine kann nicht denken, denn beim denken wird ihr übel
Eine ist geladen
Eine braucht noch Waden
Eine kann nicht schaden
Eine will nicht baden
Seht die nackten Mädchen auf dem langen Marsch!
Hört die Männer flüstern: „Himmel, Zwirn und Arsch!“
Und die nackten Mädchen geh'n wie ein Paket
Schließlich auf die Türe zu, wo "Ausgang" steht